In diesem Artikel will ich euch zeigen, wie ich mir eine neue Absauganlage mit einem Zyklonabscheider gebaut habe. Die Absaugung ist perfekt für alle, die eine möglichst kleine und flexible Lösung brauchen.
Eine ausführliche Bauanleitung mit technischen Zeichnungen schicke ich euch gerne gegen eine einmalige Gebühr von 1,50€ per Mail zu. Meldet euch am besten über das Kontaktformular oder direkt per Mail an woodworking.dennis@web.de. Dann bekommt ihr alle Infos für die Zahlung per PayPal. Nach Eingang der Zahlung schicke ich euch die Bauanleitung digital zu.
Die Absauganlage verfügt über eine per Handy einstellbare Saugkraft, automatische Steckdosenüberwachung und viele weitere „smarte“ Funktionen. Als Mikrocontroller ist ein ESP8266 verbaut. Dieser kann nach Belieben programmiert werden.
Aber auch die, die mit Programmierung nichts am Hut haben, können die Anlage ohne Mikrocontroller bauen und benutzen.
Das Holz, aus dem ich die Absauganlage baue, ist 18 mm Multiplexholz. Ich empfehle euch kein dünneres Holz zu verwenden, da die Staubsaugerturbine einen großen Unterdruck erzeugen kann und dann das Holz bricht. Dieses Problem hatte ich bei der Absaugung, die ich vor ca. einem Jahr gebaut habe.
Ich habe mir vor dem Bau der ersten Anlage auf eBay einen gebrauchten Staubsauger bestellt und aus diesem die Turbine und die Steuerungsplatine ausgebaut. Ihr könnt euch auch eine neue Turbine im Internet bestellen. Ich kann euch aber versichern, dass die auch nicht mehr kann und vor allem fällt dann die Möglichkeit einer Saugkraftregulierung weg.
Als erstes säge ich alle benötigten Teile nach den Maßen im Bauplan zu. Hierbei empfehle ich euch einen Parallelanschlag zu nutzen und alle Teile mit der gleichen Breite mit der selben Einstellung zu sägen. Ich habe mir für jeden Sägeschnitt einen Anschlag auf das Holz geklemmt und musste deshalb später mit dem Bündigfräser die Frontplatte passend fräsen.

Wenn alle Holzteile zugesägt sind, zeichne ich mir auf allen Teilen die Bohrungen und Ausschnitte an. Damit verhindere ich, dass sich später Bauteile überschneiden. Auch Bohrungen zeichne ich immer mit dem Zirkel im passenden Durchmesser an. Das ist zwar ein bisschen mehr Arbeit, stellt aber sicher, dass alle Bauteile auf die Frontplatte passen.

Ich beginne jetzt mit den Bohrungen, die ich mir angezeichnet habe. Die Absauganlage wird einen Notausschalter auf der Vorderseite haben, dieser ist jedoch nicht für die Montage auf 18 mm starkem Holz ausgelegt. Aus diesem Grund muss ich den Schalter von innen in das Holz versenken.
In die angezeichneten rechteckigen Ausschnitte auf der Frontplatte und in alle großen Kreisausschnitte bohre ich mit einem 8 mm Holzbohrer in die Ecken bzw. an den Rand ein Loch, durch das ich dann mit der Stichsäge eintauchen kann.
Die Staubsaugerturbine ist „eingeklemmt“ zwischen zwei Holzbrettern. So kann sie sich nicht mehr bewegen und bleibt an der für sie vorgesehenen Stelle.
Die beiden „Klemmbretter“ fixiere ich mit Holzleim und einigen Schrauben an der Außenwand.
Wenn Rückwand, Zwischenwand und die Frontplatte an eine der Seiten geschraubt sind, kann der Zyklonabscheider auf das Bodenbrett geschraubt und mit HT-Rohren und Schläuchen an die Front und Zwischenwand angeschlossen werden. Die Verbindungen zwischen Zyklon und Schlauch fixiere ich mit Gewebeklebeband und dichte sie mit Acryl ab. Alternativ kann hier natürlich auch Silikon verwendet werden.
Wenn diese Verbindungen nicht dicht sind, geht Saugkraft verloren. Für die Funktion des Zyklons ist aber nur die Verbindung zwischen Zyklon und Bodenplatte und später die Dichtigkeit der Spänekiste wichtig.
Die Staubsaugerturbine saugt die Luft durch den Anschluss in der Frontplatte (rechts) in den Zyklon. Durch die Drehbewegung der Luft im Zyklon und die dadurch entstehende Fliehkraft werden Späne nach außen gegen die Wand des Zyklons gedrückt und fallen nach unten in die Spänekiste. Die weitestgehend „saubere“ Luft wird nach oben aus dem Zyklon und durch den Staubsaugerbeutel in die Turbine gesogen. Feiner Schleifstaub, der es durch den Zyklonabscheider geschafft hat, bleibt im Staubsaugerbeutel hängen. Somit ist die Luft, die in die Turbine gesogen wird, frei von Spänen und Staub. Die Abluft der Turbine wird durch die Zwischenwand nach vorne durch den großen, rechteckigen Auslass in der Frontplatte nach draußen geblasen.
Jetzt kommt das eigentlich Besondere an meiner Absauganlage: Die Elektronik.
Ich schalte die Turbine und die Steckdose in der Frontplatte mit zwei Relais an und aus. Die Relais werden von einem ESP8266 angesteuert. An diesen Mikrocontroller schließe ich den Schalter und einen Servo an. Mit dem Servo drehe ich auf der Steuerungsplatine aus dem Staubsauger die Saugkraftregulierung.
Außerdem schließe ich an den Mikrocontroller einen Stromsensor und einen Funkempfänger an. Der Stromsensor überwacht die Steckdose und kann die Turbine automatisch einschalten, wenn das abzusaugende Gerät angeschaltet wird.
Alle Bauteile verstecke ich in einem kleinen „Abteil“ neben dem Zyklon. Wichtig ist, dass die Abluft der Turbine nicht direkt über die Elektronik fließt. Die Abluft kann im Dauerbetrieb gut 50°C heiß werden und die Bauteile beschädigen.
Damit ist der Korpus der Absauganlage erst einmal fertig und wir widmen uns der Spänekiste, die unter dem Zyklonabscheider steht.
Ich habe die Spänekiste ebenfalls aus 18 mm Multiplexholz gemacht. Sie kann aber beispielsweise auch aus dickem MDF oder ähnlichem gefertigt werden. Wichtig ist, dass das Holz stabil und vor allem dicht ist (OSB ist zum Beispiel nicht dicht).
Der Deckel der Kiste wird aufschraubbar sein. Aus diesem Grund bringe ich an die Ränder, genau wie beim Korpus, Dichtband auf. Im Inneren der Kiste dichte ich alle Kanten mit reichlich Acryl ab. Die Dichtigkeit dieser Kiste ist essentiell für die Funktion des Zyklonabscheiders. Wenn die Kiste nicht dicht ist, strömt Luft, durch den entstehenden Unterdruck, von unten durch den Zyklon und nimmt feine Staubpartikel mit in den Filter. Dieser verstopft dann schneller und muss ständig gewechselt werden.
In den Deckel der Spänekiste klebe ich noch eine HT50-Muffe ein. In diese kann das Rohr aus dem Zyklon gesteckt werden. Die Absauganlage ist somit modular und kann separat transportiert und verstaut werden. Auch kann so die Größe und Form der Spänekiste frei angepasst werden.
Nachdem der Korpus und die Spänekiste mit dem Schwingschleifer rundherum geschliffen ist, können die beiden Module lackiert werden. Ich verwende dafür wie immer AquaClou Holzlack. Nach drei Schichten ist die Oberfläche absolut glatt und widerstandsfähig.
Wenn der Lack getrocknet ist, können wieder alle losen Teile zusammengeschraubt und aufeinander gesteckt werden. Die Absauganlage ist fertig und bereit für den Betrieb.
Übrigens: Auf meinem Instagram Account @woodworking.dennis findet ihr noch weitere tolle Bilder vom Bau der Absauganlage und von vielen weiteren Projekten!
Ähnliche Projekte wie dieses gibt es außerdem noch bei @marcosprojects oder auf seinem Blog.
Schöne Lösung für den Tellerschleifer. Bin im Augenblick an einem ähnlichen Projekt, aber mit einem alten Wäscheschleuder-Motor. Freue mich immer wieder schöne Projekte zu sehen.
Mach weiter so.
Rudi
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